Die Geschichte von dem kleinen Muck 8 страница

2 Da lag er auf dem Sofa des alten Weibes und blickte verwundert umher.»Nein, wie man aber so lebhaft träumen kann!«sprach er zu sich,»hätte ich jetzt doch schwören wollen, daß ich ein schnödes Eichhörnchen, ein Kamerad von Meerschweinen und anderem Ungeziefer, dabei aber ein großer Koch geworden sei. Wie wird die Mutter lachen, wenn ich ihr alles erzähle! Aber wird sie nicht auch schmälen, daß ich in einem fremden Hause einschlafe, statt ihr zu helfen auf dem Markte?«Mit diesen Gedanken raffte er sich auf, um hinwegzugehen; noch waren seine Glieder vom Schlafe ganz steif, besonders sein Nacken, denn er konnte den Kopf nicht recht hin und her bewegen; er mußte auch selbst über sich lächeln, daß er so schlaftrunken war; denn alle Augenblicke, ehe er es sich versah, stieß er mit der Nase an einen Schrank oder an die Wand oder schlug sie, wenn er sich schnell umwandte, an einen Türpfosten. Die Eichhörnchen und Meerschweinchen liefen winselnd um ihn her, als wollten sie ihn begleiten, er lud sie auch wirklich ein, als er auf der Schwelle war, denn es waren niedliche Tierchen; aber sie fuhren auf ihren Nußschalen schnell ins Haus zurück, und er hörte sie nur noch in der Ferne heulen.

1 Es war ein ziemlich entlegener Teil der Stadt (это была довольно отдалённая часть города), wohin ihn die Alte geführt hatte (куда его отвела старуха), und er konnte sich kaum aus den engen Gassen herausfinden (и он с трудом смог найти выход из узких переулков; die Gasse; sich herausfinden – находить выход), auch war dort ein großes Gedränge (также = к тому же было там большое скопление народа; drängen – напирать, теснить; sich drängen – толкаться, толпиться); denn es mußte sich (так как, должно быть), wie ihm dünkte (как ему казалось), gerade in der Nähe ein Zwerg sehen lassen (как раз вблизи показался /какой-то/ карлик; sich sehen lassen); überall hörte er rufen (везде = отовсюду слышал он, как кричали):»Ei, sehet den häßlichen Zwerg (эй, посмотрите на безобразного карлика)! Wo kommt der Zwerg her (откуда пришёл = взялся карлик; herkommen)? Ei, was hat er doch für eine lange Nase (что за = какой же у него длинный нос), und wie ihm der Kopf in den Schultern steckt (и как у него голова торчит на плечах), und die braunen, häßlichen Hände (и /какие/ коричневые безобразные руки)!«Zu einer andern Zeit wäre er wohl auch nachgelaufen (в любое другое время он, пожалуй, тоже побежал бы вслед за ними; nachlaufen – бежать вслед), denn er sah für sein Leben gern Riesen oder Zwerge oder seltsame fremde Trachten (так как он за свою жизнь = до смерти любил смотреть великанов или карликов или редкие иноземные наряды; sehen-sah-gesehen – смотреть; die Tracht), aber so mußte er sich sputen (но он должен был торопиться), um zur Mutter zu kommen (чтобы прийти к матери).

2 Es war ihm ganz ängstlich zumute (ему было совсем боязливо на душе), als er auf den Markt kam. Die Mutter saß noch da (мать ещё сидела там) und hatte noch ziemlich viele Früchte im Korb (у неё было ещё довольно много фруктов в корзине), lange konnte er also nicht geschlafen haben (значит, он не мог долго проспать); aber doch kam es ihm von weitem schon vor (но всё же ему уже издали /по/казалось; vorkommen; weit – далёкий), als sei sie sehr traurig (как = что она очень печальна); denn sie rief die Vorübergehenden nicht an, einzukaufen (так как она не окликала = зазывала проходящих мимо = прохожих купить /её товар/; vorüber – мимо, gehen – идти; anrufen, rufen-rief-gerufen – звать), sondern hatte den Kopf in die Hand gestützt (а сидела, подперев голову рукой; stützen – подпирать), und als er näher kam (и когда он подошёл ближе; nahe – близкий), glaubte er auch (он подумал также), sie sei bleicher als sonst (что она бледнее, чем обычно; bleich – бледный). Er zauderte (колебался), was er tun sollte (что ему делать: «что он должен был делать»); endlich faßte er sich ein Herz (наконец он собрался с духом; sich ein Herz fassen; fassen – хватать, охватывать), schlich sich hinter sie hin (подкрался к ней сзади; sich hinschleichen, schleichen-schlich-geschlichen – ползти), legte traulich seine Hand auf ihren Arm (положил задушевно = нежно свою руку: «кисть руки» на её руку; trauen – доверять) und sprach:»Mütterchen, was fehlt dir (мамочка, что с тобой; fehlen – недоставать)? Bist du böse auf mich (ты сердишься на меня; böse – сердитый)?«

1 Es war ein ziemlich entlegener Teil der Stadt, wohin ihn die Alte geführt hatte, und er konnte sich kaum aus den engen Gassen herausfinden, auch war dort ein großes Gedränge; denn es mußte sich, wie ihm dünkte, gerade in der Nähe ein Zwerg sehen lassen; überall hörte er rufen:»Ei, sehet den häßlichen Zwerg! Wo kommt der Zwerg her? Ei, was hat er doch für eine lange Nase, und wie ihm der Kopf in den Schultern steckt, und die braunen, häßlichen Hände!«Zu einer andern Zeit wäre er wohl auch nachgelaufen, denn er sah für sein Leben gern Riesen oder Zwerge oder seltsame fremde Trachten, aber so mußte er sich sputen, um zur Mutter zu kommen.

2 Es war ihm ganz ängstlich zumute, als er auf den Markt kam. Die Mutter saß noch da und hatte noch ziemlich viele Früchte im Korb, lange konnte er also nicht geschlafen haben; aber doch kam es ihm von weitem schon vor, als sei sie sehr traurig; denn sie rief die Vorübergehenden nicht an, einzukaufen, sondern hatte den Kopf in die Hand gestützt, und als er näher kam, glaubte er auch, sie sei bleicher als sonst. Er zauderte, was er tun sollte; endlich faßte er sich ein Herz, schlich sich hinter sie hin, legte traulich seine Hand auf ihren Arm und sprach:»Mütterchen, was fehlt dir? Bist du böse auf mich?«

1 Die Frau wandte sich um nach ihm (женщина оглянулась на него; sich umwenden, wenden-wandte-gewandt – поворачивать), fuhr aber mit einem Schrei des Entsetzens zurück (но отпрянула с криком ужаса; zurückfahren; der Schrei; das Entsetzen).

2»Was willst du von mir, häßlicher Zwerg?«rief sie.»Fort, fort (прочь)! Ich kann dergleichen Possenspiele nicht leiden (я терпеть не могу такие дурацкие игры; der Possen – шутка, Possen treiben – дурачиться; das Spiel – игра).«

3»Aber, Mutter, was hast du denn (что с тобой)?«fragte Jakob ganz erschrocken (спросил Якоб совсем испуганно; erschrecken-erschrak-erschrocken – пугаться).»Dir ist gewiß nicht wohl (тебе, верно, нехорошо); warum willst du denn deinen Sohn von dir jagen (почему же ты хочешь своего сына от себя прогнать)?«

4»Ich habe dir schon gesagt (я уже тебе сказала), gehe deines Weges (иди своей дорогой; der Weg)!«entgegnete Frau Hanne zürnend (отвечала госпожа Ханна сердито; zürnen – сердиться; der Zorn – гнев).»Bei mir verdienst du kein Geld durch deine Gaukeleien (у меня ты не заработаешь денег через = за свои шутки: die Gaukelei; gaukeln – показывать фокусы; обманывать), häßliche Mißgeburt (отвратительный урод; die Geburt – роды)!«

5»Wahrhaftig, Gott hat ihr das Licht des Verstandes geraubt (вправду, Бог лишил её рассудка: «света разума»; der Verstand; rauben – грабить)!«sprach der Kleine bekümmert zu sich (огорченно сказал себе малыш; bekümmern – огорчать; der Kummer – горе).»Was fange ich nur an (что делать: «с чего я только начну»; anfangen), um sie nach Haus zu bringen (чтобы её привести домой)? Lieb Mütterchen, so sei doch nur vernünftig (так будь же только благоразумной; die Vernunft – разум); sieh mich doch nur recht an (посмотри же на меня только по-настоящему; ansehen); ich bin ja dein Sohn (я же твой сын), dein Jakob.«

6»Nein, jetzt wird mir der Spaß zu unverschämt (теперь мне /эта/ шутка становится = кажется слишком наглой; sich schämen – стыдиться)«, rief Hanne ihrer Nachbarin zu (крикнула Ханна своей соседке; zurufen),»seht nur den häßlichen Zwerg da (вот посмотрите только на отвратительного карлика); da steht er (вот стоит он) und vertreibt mir gewiß alle Käufer (и разгонит мне, конечно, всех покупателей), und mit meinem Unglück wagt er zu spotten (и осмеливается смеяться над моим несчастьем; das Glück – счастье). Spricht zu mir (говорит мне): Ich bin ja dein Sohn (я же твой сын), dein Jakob! Der Unverschämte (бесстыдный /человек/)!«

7 Da erhoben sich die Nachbarinnen (тут встали соседки; sich erheben, heben-hob-gehoben – поднимать) und fingen an zu schimpfen (и начали ругать /карлика/), so arg sie konnten (так зло = сильно /как/ они могли) – und Marktweiber (а торговки; der Markt – рынок, das Weib – баба), wisset ihr wohl (вы хорошо знаете), verstehen es (умеют это) –, und schalten ihn (бранили его; schelten-schalt-gescholten), daß er des Unglücks der armen Hanne spotte (что он смеётся над несчастьем бедной Ханны), der vor sieben Jahren ihr bildschöner Knabe gestohlen worden sei (у которой семь лет назад украли её красивого, как картинка, мальчика: «был украден мальчик»; das Bild – картина, schön – красивый), und drohten (и грозили), insgesamt über ihn herzufallen (совместно на него наброситься; herfallen) und ihn zu zerkratzen (и его исцарапать; kratzen – царапать; zerkratzen – расцарапать), wenn er nicht alsobald ginge (если он тотчас не уйдёт).

1 Die Frau wandte sich um nach ihm, fuhr aber mit einem Schrei des Entsetzens zurück.

2»Was willst du von mir, häßlicher Zwerg?«rief sie.»Fort, fort! Ich kann dergleichen Possenspiele nicht leiden.«

3»Aber, Mutter, was hast du denn?«fragte Jakob ganz erschrocken.»Dir ist gewiß nicht wohl; warum willst du denn deinen Sohn von dir jagen?«

4»Ich habe dir schon gesagt, gehe deines Weges!«entgegnete Frau Hanne zürnend.»Bei mir verdienst du kein Geld durch deine Gaukeleien, häßliche Mißgeburt!«

5»Wahrhaftig, Gott hat ihr das Licht des Verstandes geraubt!«sprach der Kleine bekümmert zu sich.»Was fange ich nur an, um sie nach Haus zu bringen? Lieb Mütterchen, so sei doch nur vernünftig; sieh mich doch nur recht an; ich bin ja dein Sohn, dein Jakob.«

6»Nein, jetzt wird mir der Spaß zu unverschämt«, rief Hanne ihrer Nachbarin zu,»seht nur den häßlichen Zwerg da; da steht er und vertreibt mir gewiß alle Käufer, und mit meinem Unglück wagt er zu spotten. Spricht zu mir: Ich bin ja dein Sohn, dein Jakob! Der Unverschämte!«

7 Da erhoben sich die Nachbarinnen und fingen an zu schimpfen, so arg sie konnten – und Marktweiber, wisset ihr wohl, verstehen es –, und schalten ihn, daß er des Unglücks der armen Hanne spotte, der vor sieben Jahren ihr bildschöner Knabe gestohlen worden sei, und drohten, insgesamt über ihn herzufallen und ihn zu zerkratzen, wenn er nicht alsobald ginge.

1 Der arme Jakob wußte nicht (не знал; wissen-wußte-gewußt), was er von diesem allem denken sollte (что он обо всём этом должен думать). War er doch (он же), wie er glaubte (как он думал), heute früh wie gewöhnlich mit der Mutter auf den Markt gegangen (сегодня рано, как обычно, пошёл с матерью на рынок), hatte ihr die Früchte aufstellen helfen (помог ей выставить фрукты), war nachher mit dem alten Weib in ihr Haus gekommen (потом со старой женщиной пришёл в её дом), hatte ein Süppchen verzehrt (съел супчик), ein kleines Schläfchen gemacht (вздремнул: «сделал маленький сон»; der Schlaf – сон) und war jetzt wieder da (и теперь вернулся: «был снова тут»), und doch sprachen die Mutter und die Nachbarinnen von sieben Jahren (однако, мать и соседки говорят о семи годах)! Und sie nannten ihn einen garstigen Zwerg (и они называли его отвратительным карликом)! Was war denn nun mit ihm vorgegangen (ну что же с ним произошло; vorgehen)? – Als er sah (когда он увидел), daß die Mutter gar nichts mehr von ihm hören wollte (что мать совсем ничего больше о нём слышать не хочет), traten ihm die Tränen in die Augen (у него выступили слёзы на глазах: «на глаза»; treten-trat-getreten – ступать), und er ging trauernd die Straße hinab nach der Bude (и он печально пошёл вниз по улице к будке; hinabgehen – идти вниз), wo sein Vater den Tag über Schuhe flickte (где его отец /целый/ день чинил башмаки).»Ich will doch sehen (я хочу всё-же посмотреть)«, dachte er bei sich (думал он про себя),»ob er mich auch nicht kennen will (не захочет ли и он меня не узнать = неужели он меня тоже не признает), unter die Türe will ich mich stellen (я встану у двери: «под дверью»; sich stellen) und mit ihm sprechen (и поговорю с ним).«Als er an der Bude des Schusters angekommen war (когда он подошёл к будке сапожника; ankommen), stellte er sich unter die Türe und schaute hinein (и заглянул внутрь; hineinschauen). Der Meister war so emsig mit seiner Arbeit beschäftigt (мастер был так старательно занят своей работой), daß er ihn gar nicht sah (что он его совсем не увидел = не заметил); als er aber zufällig einen Blick nach der Türe warf (когда же он случайно бросил взгляд на дверь; werfen-warf-geworfen), ließ er Schuhe, Draht und Pfriem auf die Erde fallen (уронил он башмаки, дратву и шило на землю; fallen lassen) und rief mit Entsetzen (и крикнул с ужасом):»Um Gottes willen (боже мой), was ist das, was ist das (что это)!«

2»Guten Abend, Meister!«sprach der Kleine, indem er vollends in den Laden trat (совсем входя: «вступая» в лавку).»Wie geht es Euch (как Вы поживаете)?«

3»Schlecht, schlecht, kleiner Herr!«antwortete der Vater zu Jakobs großer Verwunderung (к великому удивлению Якоба; das Wunder – чудо); denn er schien ihn auch nicht zu kennen (так как, казалось, он его тоже не узнал: «он казался его тоже не узнавать»; scheinen-schien-geschienen).»Das Geschäft will mir nicht von der Hand (дело не спорится). Bin so allein und werde jetzt alt (я так одинок и становлюсь теперь стар); doch ist mir ein Geselle zu teuer (а /держать/ подмастерье мне слишком дорого).«

4»Aber habt Ihr denn kein Söhnlein (но разве у Вас нет сыночка), das Euch nach und nach an die Hand gehen könnte bei der Arbeit (который Вам мало-помалу мог бы помогать в работе; nach und nach – мало-помалу, постепенно; jemandem an die Hand gehen – помогать кому-либо)?«forschte der Kleine weiter (продолжал расспрашивать малыш; forschen – исследовать; расспрашивать).

5»Ich hatte einen (у меня был /сын/), er hieß Jakob und müßte jetzt ein schlanker, gewandter Bursche von zwanzig Jahren sein (его звали Якоб и /он/ должен был бы сейчас быть стройным, ловким парнем двадцати лет; heißen-hieß-geheißen – называться), der mir tüchtig unter die Arme greifen könnte (который мог бы мне изрядно помочь: «подхватить под руки»). Ha, das müßte ein Leben sein (ах, это должна была бы быть жизнь = вот была бы жизнь)! Schon als er zwölf Jahre alt war (уже когда ему /сыну/ было двенадцать лет), zeigte er sich so anstellig und geschickt (проявлял он себя таким смышлёным и ловким; sich zeigen) und verstand schon manches vom Handwerk (и понимал уже кое-что: «некоторое» в ремесле; verstehen, stehen-stand-gestanden – стоять), und hübsch und angenehm war er auch (и был он также красивый и приятный); der hätte mir eine Kundschaft hergelockt (он бы мне приманивал клиентуру; herlocken, locken – манить), daß ich bald nicht mehr geflickt (так что я вскоре больше не чинил бы /башмаки/), sondern nichts als Neues geliefert hätte (а ничего, кроме нового /новой обуви/, не производил = не делал бы; liefern – поставлять)! Aber so geht's in der Welt (но так происходит в мире)!«

6»Wo ist denn aber Euer Sohn (но где же Ваш сын)?«fragte Jakob mit zitternder Stimme seinen Vater (спросил Якоб своего отца дрожащим голосом; zittern – дрожать).

7»Das weiß Gott (бог его: «это» знает; wissen) «, antwortete er,»vor sieben Jahren (семь лет назад), ja, so lange ist's jetzt her (да, такое долгое время теперь прошло с тех пор), wurde er uns vom Markte weg gestohlen (его украли у нас прямо на рынке).«'Vor sieben Jahren!«rief Jakob mit Entsetzen (воскликнул Якоб с ужасом).

1 Der arme Jakob wußte nicht, was er von diesem allem denken sollte. War er doch, wie er glaubte, heute früh wie gewöhnlich mit der Mutter auf den Markt gegangen, hatte ihr die Früchte aufstellen helfen, war nachher mit dem alten Weib in ihr Haus gekommen, hatte ein Süppchen verzehrt, ein kleines Schläfchen gemacht und war jetzt wieder da, und doch sprachen die Mutter und die Nachbarinnen von sieben Jahren! Und sie nannten ihn einen garstigen Zwerg! Was war denn nun mit ihm vorgegangen? – Als er sah, daß die Mutter gar nichts mehr von ihm hören wollte, traten ihm die Tränen in die Augen, und er ging trauernd die Straße hinab nach der Bude, wo sein Vater den Tag über Schuhe flickte.»Ich will doch sehen«, dachte er bei sich,»ob er mich auch nicht kennen will, unter die Türe will ich mich stellen und mit ihm sprechen.«Als er an der Bude des Schusters angekommen war, stellte er sich unter die Türe und schaute hinein. Der Meister war so emsig mit seiner Arbeit beschäftigt, daß er ihn gar nicht sah; als er aber zufällig einen Blick nach der Türe warf, ließ er Schuhe, Draht und Pfriem auf die Erde fallen und rief mit Entsetzen:»Um Gottes willen, was ist das, was ist das!«

2»Guten Abend, Meister!«sprach der Kleine, indem er vollends in den Laden trat.»Wie geht es Euch?«

3»Schlecht, schlecht, kleiner Herr!«antwortete der Vater zu Jakobs großer Verwunderung; denn er schien ihn auch nicht zu kennen.»Das Geschäft will mir nicht von der Hand. Bin so allein und werde jetzt alt; doch ist mir ein Geselle zu teuer.«

4»Aber habt Ihr denn kein Söhnlein, das Euch nach und nach an die Hand gehen könnte bei der Arbeit?«forschte der Kleine weiter.

5»Ich hatte einen, er hieß Jakob und müßte jetzt ein schlanker, gewandter Bursche von zwanzig Jahren sein, der mir tüchtig unter die Arme greifen könnte. Ha, das müßte ein Leben sein! Schon als er zwölf Jahre alt war, zeigte er sich so anstellig und geschickt und verstand schon manches vom Handwerk, und hübsch und angenehm war er auch; der hätte mir eine Kundschaft hergelockt, daß ich bald nicht mehr geflickt, sondern nichts als Neues geliefert hätte! Aber so geht's in der Welt!«


Понравилась статья? Добавь ее в закладку (CTRL+D) и не забудь поделиться с друзьями:  



double arrow
Сейчас читают про: