Architektur

Das Wort Architektur bezeichnet im weitesten Sinne die Auseinandersetzung des Menschen mit gebautem Raum. Das planvolle Entwerfen und Gestalten von Bauwerken ist der zentrale Inhalt der Architektur. Es gibt eine Vielzahl von Definitionen des Begriffes, die der Architektur verschiedene Aufgaben, Inhalte und Bedeutungen zuschreiben. Einige werden im Folgenden dargestellt.

Bei dem Wort „Architektur“ handelt es sich um die eingedeutschte Version des lateinischen architectura, das sich vom altgriechischen αρχιτέκτων [ architékton ] herleitet. Letzteres setzt sich zusammen aus αρχι - [ archi -], „Haupt-“ und τέκτων [ tékton ], „Baumeister“ oder „Zimmermann“ und ließe sich demnach etwa als „Oberster Handwerker“ oder "Hauptbaumeister" übersetzen. Die Definition dessen, was „Architektur“ heute ist, hängt demnach auch vom Betätigungsfeld des Architekten ab. Der Begriff hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder gewandelt und ist in seiner ganzen Tiefe nur historisch fassbar. Die Vieldeutigkeit des Wortes ist vor allem geprägt durch den zweiten Wortteil techné und die architektur-theoretischen Interpretationen darüber: Er kann verstanden werden als Kunst, Technik oder Tektonik. Alles dies sind Aspekte, die Architektur gleichermaßen und in jeder Hinsicht umfassen und als Begriff mit beschreiben und sie deutlich zur Bautechnik abgrenzen. Die übertragenen Bedeutungen des Wortes Architektur können aus der „tektonischen“ Interpretation abgeleitet werden. Mit Architektur kann die strukturell organisierte Beziehung von materiellen wie ideellen Teilen oder Modulen beschrieben werden. Beispiele sind die Begriffe Softwarearchitektur und Politische Architektur. Dabei tritt allerdings der gestaltprägende Aspekt in den Hintergrund (siehe dazu Begriffsklärung: Architektur).

· Nach Virtus (De Architectura) beruht Architektur auf drei Prinzipien: Stabilität (Firmitas), Nützlichkeit (Utilitas) und Anmut (Venustas).

· Architektur ist „Harmonie und Einklang aller Teile, die so erreicht wird, dass nichts weggenommen, zugefügt oder verändert werden könnte, ohne das Ganze zu zerstören.“ (Leon Battista Alberti: 1452 in: De re aedificatoria)

· Architektur ist nach Louis Sullivan (1896), „das Gesetz aller organischen und anorganischen, aller physischen und metaphysischen, aller menschlichen und übermenschlichen Dinge, aller echten Manifestationen des Kopfes, des Herzens und der Seele, dass das Leben in seinem Ausdruck erkennbar ist, das die Form immer der Funktion folgt.“ (siehe auch: form follows function)

· „Architektur entsteht heute nach ökonomischen, konstruktiven und funktionellen Gesetzmäßigkeiten. Wir stehen im harten Kampf mit der Wirklichkeit. Und wenn dann noch etwas Ähnliches wie das, was man mit dem Attribut Kunst bezeichnet dazukommt, dann kann man in seinem Leben von einem unwahrscheinlichen Glück sprechen.“ (Egon Eiermann: Grosse Architekten. HäuserBuch-Verlag)

· „Architektur kombiniert Kunst und Wissenschaft (oder Technologie), um die Umwelt nach den Bedürfnissen des Menschen zu ordnen“ (Louis Hellman)

· „Architektur ist Wissen um die Technik, Empfänglichkeit gegenüber der künstlerischen Seite der Angelegenheit.“ (Arne Jacobsen)

· „Der elementare Ausdruck architektonischer Formen ist ein gestischer. Er beruht einerseits auf Zeigequalitäten der gebauten Dinge, anderseits auf Empfindungen des fühlenden, sich bewegenden Leibes.“ (Wolfgang Meisenheimer: Das Denken des Leibes und der architektonische Raum)


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